v.r.: Die Leiterin der TelefonSeelsorge Göttingen, Pastorin Annmarie Pultke, und die Koordinatorin und systemische Beraterin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt, freuen sich über neue Ehrenamtliche
Die TelefonSeelsorge sucht neue ehrenamtliche Mitarbeitende.
Rund 60 Menschen arbeiten derzeit ehrenamtlich bei der TelefonSeelsorge und helfen im Chat oder am Telefon, mindestens 70 werden benötigt, so Leiterin Annemarie Pultke. „Die Themen, die die Hilfesuchenden bewegen, reichen von Einsamkeit, über Mobbing, Krankheiten und Lebensentscheidungen bis zu suizidalen Gedanken und Missbrauch. Um die 24/7-Erreichbarkeit weiter zu gewährleisten, brauchen wir einen Pool von 70 Personen. Unsere Ehrenamtlichen sind hochmotiviert und viele machen den Dienst sehr lange. Dennoch scheiden auch jedes Jahr Menschen aus verschiedensten Gründen aus. Die Ausbildung deshalb eine unserer Kernaufgaben.“
Die Dienststellen der TelefonSeelsorge bilden regelmäßig Menschen für die ehrenamtliche Arbeit am Telefon aus. Auch in Göttingen wird es wieder eine neue Ausbildungsgruppe geben. Sie startet nach den Osterferien Ende April/Anfang Mai. Interessierte können sich vorab bei einem Gruppentag kennenlernen.
Die Leiterin der TelefonSeelsorge Göttingen, Pastorin Annmarie Pultke, freut sich über neue Ehrenamtliche
„Ich möchte etwas Sinnvolles tun – für mich und für andere!“ Das sei eine häufig genannte Motivation, um ehrenamtlich bei der TelefonSeelsorge mitzuarbeiten und hier die Erfahrung zu machen, den Anrufenden ein hilfreiches Gegenüber zu sein, so Pastorin und Leiterin der TelefonSeelsorge Göttingen, Annemarie Pultke.
In der Ausbildungsgruppe, die im April 2024 beginnen soll, sind noch freie Plätze. Interessenten sollten Zeit, Kraft und Interesse mitbringen, auf andere Menschen zuzugehen und miteinander in einer Gruppe zu lernen. Von Mitarbeitenden wird erwartet, dass sie sich mit sich selbst auseinandersetzen können, lernen wollen, eigenes und fremdes Erleben zu unterscheiden und dass sie psychisch ausreichend belastbar und flexibel sind.
Pastorin Annmarie Pultke, Leiterin der TelefonSeelsorge Göttingen, freut sich über die neuen Möbel
Die TelefonSeelsorge, in Trägerschaft des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen-Münden, hat vom Lions-Club Northeim 3.000 Euro erhalten. Von dem Geld konnten unter anderem neue Möbel für den Raum der Chatseelsorge angeschafft werden, die die TelefonSeelsorge seit Dezember 2021 anbietet. Außerdem soll ein Teil der Spende in die Ausbildung von Ehrenamtlichen fließen.
Das Angebot, sich über Probleme via Internet auszutauschen, nutzen vor allem junge Menschen im Alter bis zu ca. 30 Jahren. Erreichbar ist die Chatseelsorge über die bundesweite Internetseite: www.telefonseelsorge.de. Dort können Ratsuchende nach freien Chatseelsorger:innen schauen oder sich einen festen Termin buchen. Die Themen reichen von Suchtproblematiken über Einsamkeit, Mobbing und Liebeskummer bis zu Suizidabsichten. Dies unterscheidet die Chatseelsorge von der klassischen Telefonseelsorge. Am Telefon dreht sich jeder 25. Kontakt um Suizid, bei der Chatseelsorge jeder zehnte.
Leiterin der TelefonSeelsorge Göttingen: Pastorin Annemarie Pultke
Rund 60 Menschen arbeiten derzeit ehrenamtlich bei der TelefonSeelsorge, mindestens 70 werden benötigt, so die neue Leiterin Annemarie Pultke. „Wir brauchen ständig Nachwuchs für die Arbeit am Telefon, um die 24/7-Erreichbarkeit weiter zu gewährleisten. Unsere Ehrenamtlichen sind in der Regel hochmotiviert und viele machen den Dienst sehr lange. Dennoch scheiden auch jedes Jahr Menschen aus verschiedensten Gründen aus. Die Ausbildung für den Dienst am Telefon ist deshalb eine unserer Kernaufgaben.“
Die Dienststellen der TelefonSeelsorge bilden regelmäßig Menschen für die ehrenamtliche Arbeit am Telefon aus. Auch in Göttingen wird es wieder eine neue Ausbildungsgruppe geben. Sie startet direkt nach den Osterferien. Am 1. April findet ein Auswahltag statt, um sich gegenseitig kennenzulernen und Fragen stellen zu können.
„Sie trösten im Namen Gottes und helfen den Menschen“, so Superintendent Dr. Uhlhorn. „Ihre Tätigkeit in der Telefonseelsorge beschreibt den Kern, den Evangelische Kirche ausmacht.“ Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder ergänzt in ihrem Grußwort: „Über 105 Telefonseelsorgestellen gibt es bundesweit. Vielen Menschen scheint es mühelos zu gelingen, ohne fremde Hilfe aus Lebenskrisen herauszufinden. Andere brauchen jemanden, der sie begleitet und zuhört.“ Einen solchen Krisendienst in unserer Gesellschaft zu haben, sei eine gesellschaftliche und soziale Errungenschaft, so Dr. Ruck-Schröder weiter. „In Gestalt der Telefonseelsorge übernimmt die Kirche gesellschaftliche Verantwortung par excellence. Das geht nur, weil Einzelne den Hörer an ihrem Ohr haben. Ehrenamtliche Arbeit und Kompetenz ist hier der Schlüssel wie fast nirgendwo.“
Am Samstag, dem 10. September ist Weltsuizidpräventionstag. Die TelefonSeelsorge Göttingen schließt sich der Forderung der Telefonseelsorge Deutschland e.V. an, Suizid nicht zu tabuisieren.
„Oft wird die Problematik der Suizidalität verdrängt“, erklärt Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt. „Sobald das Thema zur Sprache kommt, reagieren viele Menschen überfordert oder wissen nicht, wie sie dem Gegenüber helfen können. Das möchten wir ändern, indem wir zusammen mit der TelefonSeelsorge Deutschland auf das Thema aufmerksam machen.“
Laut statistischem Bundesamt sind 2020 9.206 Menschen in Deutschland an Suizid gestorben. Damit übersteigt ihre Zahl deutlich die Zahl der durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und AIDS zu Tode Gekommenen. Schätzungen gehen von weit über 100.000 Suizidversuchen aus. (Quelle: www.naspro.de/dl/Suizidzahlen2020.pdf)
Der Umgang mit dem Thema Suizid in Krisengesprächen gehört zur Kernkompetenz der TelefonSeelsorge. In Göttingen geht es bei etwa jedem zehnten Kontakt um Suizid, bei den klassischen Telefonanrufen sind es etwa vier Prozent, also jeder 25. Kontakt. „Es ist nicht so, wie viele Menschen glauben, dass wir in jedem Gespräch mit akuten Suizidgedanken oder -absichten konfrontiert sind“, so Pfennig-Wiesenfeldt. „Doch Suizidgedanken werden am Telefon immer wieder geäußert, noch öfter allerdings in Mail- und Chat-Wechseln. Sie verlangen unseren Ehrenamtlichen enorm viel ab. Deshalb ist das auch ein Thema in der Ausbildung der Telefonseelsorger:innen.“
Viel häufiger als diese akute ist eine latente Suizidalität, die oft gar nicht als solche ausgedrückt wird. Unter ihr leiden insbesondere Menschen, die dauerhaft in bedrückenden Umständen leben müssen: Einsamkeit, schwere körperliche oder psychische Erkrankungen, unbewältigte Traumata, wirtschaftliche Not. Auf ihre Lage geht Rosemarie Schettler in ihrem Essay „Suizidprävention – eine Kernkompetenz der TelefonSeelsorge“ ein, was auf der Website der TelefonSeelsorge Göttingen zur Verfügung steht.
Die TelefonSeelsorge in Deutschland unterstützt die Forderung ihres Partners NaSPro (Nationales Suizidpräventionsprogramm) und anderer Initiativen nach einem gesetzlich verankerten Maßnahmenpaket zur Suizidprävention. Dabei sollen bereits bestehende Angebote gestärkt werden und das vorhandene Wissen der Organisationen, die sich in der Suizidprävention engagieren, auf nationaler Ebene koordiniert werden.
Pastor Uwe Hobuß wird am 2. Juni um 17 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der St. Jacobikirche von Superintendent Dr. Frank Uhlhorn und Angela Grimm, Direktorin des Zentrums für Seelsorge der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (ZfS), in den Ruhestand verabschiedet. Der 66-Jährige war fast elf Jahre als Leiter der Telefonseelsorge Göttingen und Beauftragter für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen tätig.
Pastor Hobuß zieht ein positives Resümee über seine Zeit bei der TelefonSeelsorge: „Was ich immer wieder als beglückend erlebt habe ist, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der TelefonSeelsorge ihren umfangreichen und anstrengenden Dienst überwiegend mit dem Gefühl machen, dass sich Geben und Nehmen die Waage halten. Beglückend ist, dass die Ehrenamtlichen mit dem, was wir zur Bewältigung von schwierigen Gesprächssituationen anbieten, etwas anfangen können. Und was wir anbieten ist Aus- und Fortbildung und Supervision in der Gruppe. Immer wieder höre ich, dass man hier in der TelefonSeelsorge für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, für das eigene Leben viel lernen kann.“
Aber auch die Arbeit im Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen habe ihn sehr bereichert: „Mit anderen in der Lern-Gruppe am Thema Kontakt, Kontakt zu mir und meinen Gefühlen, zu meinem Selbstverständnis, meinen Zielen und Ängsten, Kontakt zu meinem sozialen Umfeld und dem, was mir dort begegnet, zu meiner Umwelt, zu Gott zu arbeiten, war über viele Jahre meine Hauptaufgabe. Andere auf diesem Weg zu begleiten, hat mich sehr bereichert. Wahrzunehmen, das der eine oder die andere mehr und mehr sich selbst besser versteht, ist für mich beglückend.“
Nach einer Ausbildung zum Elektromechaniker sowie seinem Zivildienst beim Kirchenkreisamt in Pinneberg studierte er an der Theologischen Akademie Celle/Hermannsburg. Von 1983 bis 1985 absolvierte er sein Vikariat in der Kirchengemeine Uetze im Kirchenkreis Burgdorf. Nach seiner Ordination 1987 arbeitete er als Gemeindepastor der Christuskirchengemeinde im Kirchenkreis Hannover Nord-West. Vom August 2000 bis 2010 war er Leiter der TelefonSeelsorge Osnabrück und Beauftragter für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Osnabrück. Seit 2010 ist er Beauftragter für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen und seit 2011 Leiter der TelefonSeelsorge Göttingen.
Superintendent Dr. Frank Uhlhorn, der Uwe Hobuß bereits aus Osnabrück kennt, schätzt ihn als Mensch und Kollegen sehr: „Mit seiner eigener Persönlichkeit und Authentizität war er ein Ruhepol in der sich ständig verändernden Arbeitswelt der Pastor:innen. Er hat ihnen vielfach Kraft geben können für ihren Beruf, der nicht immer leicht ist. Auch sein Engagement in der TelefonSeelsorge hat vielen Menschen in schwierigen Lebenssituationen geholfen. Die knapp 10.000 Anrufe pro Jahr zeigen, wie wichtig dieses kirchliche Angebot ist.“
Ein:e Nachfolger:in von Pastor Hobuß für die TelefonSeelsorge Göttingen steht noch nicht fest. Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt ist in der Vakanzzeit erste Ansprechpartnerin.
Der Krieg in der Ukraine ist auch Thema bei der Telefonseelsorge Göttingen, in Trägerschaft des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Göttingen.
„Momentan erreichen uns viele Anrufe, in denen die Angst vor dem Ukraine-Krieg und starke Betroffenheit über das Leid der Flüchtenden ausgesprochen wird“, erklärt Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt. „Bei manchen Anrufenden drängen sich auch frühere Erlebnisse von Krieg und Flucht wieder ins Bewusstsein. Andere äußern ihre Ängste und Sorgen vor einem dritten Weltkrieg.“
Um die Erreichbarkeit rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr aufrecht zu erhalten, um für die Ängste und Sorgen der Anrufenden da zu sein, sucht die Telefonseelsorge Göttingen nach Interessent:innen, die die Ausbildung zur/zum Telefonseelsorger:in machen und danach ehrenamtlich dort tätig werden möchten.
In der Ausbildungsgruppe, die Ende März oder im April beginnen soll, sind noch Plätze frei. Der Ausbildungsabend wird in diesem Jahr der Dienstagabend ab 17:30 Uhr sein.
Interessenten, die sich eine Mitarbeit im Team der Telefonseelsorge vorstellen können, müssen keine psychologische Vorbildung haben. Wichtig sei ein Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit. Das Altersspektrum des derzeitigen Teams reicht von Anfang 20 bis an die 80 Jahre. Es arbeiten Studierende mit, wie auch Pensionierte. Bevor mit dem Dienst begonnen werden kann, muss zunächst eine einjährige Ausbildung absolviert werden. Die Gruppe besteht aus etwa 10-12 Teilnehmenden. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische Kurseinheiten zu Gesprächsführungs- oder Kommunikationstechniken, sowie Rollenspielübungen. Danach hospitieren die Teilnehmenden bei bereits tätigen Telefonseelsorger:innen. Nach der Ausbildung schließt sich eine mindestens zweijährige ehrenamtliche Mitarbeit an. „Die meisten bleiben aber deutlich länger bei uns“, freut sich Leiter Uwe Hobuß. Während ihrer Tätigkeit haben die Ehrenamtlichen die Möglichkeit an weiteren Fortbildungen und Supervisionen teilzunehmen.
Weitere Informationen erhalten Interessenten per Telefon: 0551-46543, per E-Mail: tsgoettingen@t-online.de, per Post: Telefonseelsorge Göttingen e.V., Postfach 2124, 37011 Göttingen oder auf der Internetseite: https://ts-goe.wir-e.de.
Quelle: Jeanine Rudat
v.l.: Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt und Leiter Uwe Hobuß
Die Telefonseelsorge sucht nach wie vor dringend neue ehrenamtliche Mitarbeitende.
Das derzeitige Team muss für die neu eingerichtete Chat- und die schon seit über 45 Jahren bestehenden Telefonseelsorge auf 85 Ehrenamtliche aufgestockt werden, um alle Schichten abdecken zu können, erklärt Leiter Uwe Hobuß. Die Telefonseelsorge soll rund um die Uhr erreichbar sein, 365 Tage im Jahr. Dies sei derzeit nicht lückenlos möglich, so der Pastor. Die Anrufe laufen trotzdem nicht ins Leere, sondern werden von anderen Telefonseelsorgestellen in Niedersachsen entgegengenommen. Dennoch ist der Anspruch, dass die Erreichbarkeit der Telefonseelsorge 24 Stunden pro Tag, gewährleistet ist. Die Beratungsgespräche dauern im Schnitt zwischen 15 und 30 Minuten.
Zehn bis Fünfzehn Interessenten werden benötigt, so Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt. „Die Ehrenamtliche brauchen keine Vorkenntnisse, da sie umfassend ausgebildet und eingearbeitet werden. Sie sollten aber Zeit mitbringen und die Bereitschaft, in der Gruppe zu lernen und sich mit sich selbst und anderen auseinander zu setzen“, betont Pfennig-Wiesenfeldt.
Das Altersspektrum des derzeitigen Teams reicht von Anfang 20 bis an die 80 Jahre. Es arbeiten Studierende mit, wie auch Pensionierte. Bevor mit dem Dienst begonnen werden kann, muss zunächst eine einjährige Ausbildung absolviert werden. Die Gruppe besteht aus etwa 10-12 Teilnehmenden. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische Kurseinheiten zu Gesprächsführungs- oder Kommunikationstechniken, sowie Rollenspielübungen. Danach hospitieren die Teilnehmenden bei bereits tätigen Telefonseelsorger:innen. Nach der Ausbildung schließt sich eine mindestens zweijährige ehrenamtliche Mitarbeit an. „Die meisten bleiben aber deutlich länger bei uns“, freut sich Hobuß. Während ihrer Tätigkeit haben die Ehrenamtlichen die Möglichkeit an weiteren Fortbildungen und Supervisionen teilzunehmen.
Weitere Informationen erhalten Interessenten telefonisch unter: 0800/1110111, per E-Mail: tsgoettingen@t-online.de, per Post: Telefonseelsorge Göttingen e.V., Postfach 2124, 37011 Göttingen oder auf der Internetseite: https://ts-goe.wir-e.de.