Pastorin Annemarie Pultke ist die neue Leiterin der Telefonseelsorge Göttingen. Am 17. Februar wurde sie in der St. Johanniskirche Göttingen von Superintendent Dr. Frank Uhlhorn und weiteren Mitwirkenden in ihren neuen Dienst eingeführt. Zusätzlich zu der halben Stelle ist die Pastorin seit Mitte Oktober 2022 Beauftragte für den Pastoralpsychologischen Dienst im Sprengel Hildesheim-Göttingen.
„Sie trösten im Namen Gottes und helfen den Menschen“, so Superintendent Dr. Uhlhorn. „Ihre Tätigkeit in der Telefonseelsorge beschreibt den Kern, den Evangelische Kirche ausmacht.“ Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder ergänzt in ihrem Grußwort: „Über 105 Telefonseelsorgestellen gibt es bundesweit. Vielen Menschen scheint es mühelos zu gelingen, ohne fremde Hilfe aus Lebenskrisen herauszufinden. Andere brauchen jemanden, der sie begleitet und zuhört.“ Einen solchen Krisendienst in unserer Gesellschaft zu haben, sei eine gesellschaftliche und soziale Errungenschaft, so Dr. Ruck-Schröder weiter. „In Gestalt der Telefonseelsorge übernimmt die Kirche gesellschaftliche Verantwortung par excellence. Das geht nur, weil Einzelne den Hörer an ihrem Ohr haben. Ehrenamtliche Arbeit und Kompetenz ist hier der Schlüssel wie fast nirgendwo.“
70 Jahre gibt es die weltweite Telefonseelsorge (2023), 50 Jahre den Pastoralpsychologischen Dienst der Landeskirche Hannovers (2022). „Es ist gut, dass wir uns das leisten: Die Reflexion der beruflichen Rollen in der Kirche. Viele Pastor- und Diakon:innen und andere Berufsgruppen profitieren davon“, so die Regionalbischöfin. Telefonseelsorge und Pastoralpsychologischer Dienst seien ein Segen für Kirche, Stadt und Land.
„Ich freue mich auf neue Arbeitsfelder, Mitarbeitende und die Zukunft“, so Pastorin Pultke. „Es wird nicht alles gelingen, aber vielleicht ein Teil mit Gottes Hilfe. Ich träume mir eine Kirche, die die Hoffnung lebendig hält, dass die schöpferische Kraft Gottes stärker ist, dass das Leben blühen kann“, so die 60-Jährige.
Nach einem Diakonischen Jahr als Krankenpflegehelferin in Brasilien und einem weiteren Jahr als Krankenpflegehelferin am Virchow-Klinikum in Berlin, studierte die gebürtige Braunschweigerin in Berlin, Heidelberg und Marburg und absolvierte ihr Vikariat in der Landeskirche Braunschweig sowie in Brasilien. 1993 wurde sie ordiniert und arbeitete von 1997 bis 2022 zusammen mit ihrem Mann, Pastor Andreas Labuhn, in der Frankenberger Gemeinde in Goslar. 2008 schloss die eine berufsbegleitende Weiterbildung zur Pastoralpsychologischen Beraterin und Supervisorin ab und arbeitete in dem Bereich neben ihrem Gemeindeanteil.