Göttinger Telefonseelsorge sucht neue Ehrenamtliche

Mon, 03 Mar 2025 14:51:21 +0000 von Jeanine Rudat

© Jeanine Rudat
TelefonSeelsorge-Leiterin Annemarie Pultke
Die TelefonSeelsorge, in Trägerschaft des Ev.-luth. Kirchenkreises Göttingen-Münden, sucht neue ehrenamtliche Mitarbeitende für Chat und Telefon.
 
„Einige Ehrenamtliche, die uns viele Jahre unterstützt haben, haben jetzt aufgehört“ erläutert Leiterin Annemarie Pultke. „Rund 55 Menschen arbeiten derzeit bei uns, mindestens 70 werden benötigt, um rund um die Uhr für die Sorgen und Nöte der Anrufenden da sein zu können“, so die Pastorin. Derzeit bestehen die Teams aus unterschiedlichen Generationen – von der Studentin bis zum Rentner, von Anfang 20 bis über 80 Jahre. Von den unterschiedlichen Lebenserfahrungen profitieren die Ehrenamtlichen untereinander, die sich z.B. bei Fortbildungen oder anderen Treffen begegnen, aber auch die Anrufenden.
Die Dienststellen der TelefonSeelsorge bilden regelmäßig Menschen für die ehrenamtliche Arbeit aus. In Göttingen wird es ab Mitte Mai eine neue Ausbildungsgruppe mit zehn bis zwölf Plätzen geben. In einem Telefongespräch können vorab Fragen geklärt werden.
 
„Die Ausbildung dauert ein Jahr“, erklärt die stellvertretende Leiterin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt. „Die Ausbildung findet einmal wöchentlich, immer mittwochabends, für zwei Stunden (außer in den Schulferien) statt. Zusätzlich werden an vier Blockseminaren weitere Inhalte vermittelt. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische Kurseinheiten zu Gesprächsführungs- oder Kommunikationstechniken, sowie Rollenspielübungen. Danach hospitieren die Teilnehmenden bei bereits tätigen Telefonseelsorger:innen“, so Pfennig-Wiesenfeldt. Während ihrer Tätigkeit haben die Ehrenamtlichen die Möglichkeit an weiteren Fortbildungen und Supervisionen teilzunehmen. Interessenten, die sich eine Mitarbeit im Team der Telefonseelsorge vorstellen können, müssen keine psychologische Vorbildung haben. Wichtig sei ein Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit. Weitere Informationen erhalten Interessenten per Telefon: 0551/46543, per E-Mail: ts.goettingen@evlka.de oder auf der Internetseite.
 
„Die Themen, die die Hilfesuchenden bewegen, reichen von Einsamkeit, über Mobbing, Krankheiten und Lebensentscheidungen bis zu suizidalen Gedanken und Missbrauch. Aber auch die weltpolitische Lage, Kriege und Anschläge, wie den auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, haben die Menschen beschäftigt“, erläutert Pultke. Nach der Corona-Pandemie seien die Anrufendenzahlen stetig gestiegen, mehrere Tausend Anrufe pro Jahr gehen in Göttingen ein. Auch das Angebot per Chat Hilfe zu erhalten werde immer stärker angenommen, besonders bei jungen Menschen. Ein ergänzendes Angebot ist der Krisenkompass. Diese kostenlose App ist für Menschen und Angehörige gedacht, die sich in einer akuten Krise befinden. „Psychische Notfallhilfe für die Hosentasche“, bezeichnet es Pastorin Pultke. Dort finden sich z.B. Anleitungen für Atemübungen zur Stressreduzierung oder auch Hilfe bei Suizidgedanken. Einen Link zur App finden Sie auf der Internetseite der TelefonSeelsorge Göttingen.
Quelle: Jeanine Rudat
Stellvertretende Leiterin der TelefonSeelsorge Susanne Pfennig-Wiesenfeldt
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