Telefonseelsorge startet Chatseelsorge und sucht Ehrenamtliche

Thu, 02 Dec 2021 23:00:01 +0000 von Jeanine Rudat

Die Telefonseelsorge, in Trägerschaft des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Göttingen, startet im Dezember mit der Chatseelsorge und sucht außerdem wieder neue ehrenamtliche Mitarbeitende.
 
Mit dem neuen Angebot sollen vor allem junge Menschen im Alter bis zu ca. 30 Jahren angesprochen werden, erläutert Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt. „Dieses Medium ist noch anonymer, als das Telefon, da hier nur schriftlich kommuniziert wird. Das empfinden viele als großen Vorteil.“ Erreichbar ist die Chatseelsorge über die bundesweite Internetseite: www.telefonseelsorge.de. Dort können Ratsuchende nach freien Chatseelsorger:innen schauen oder sich einen festen Termin buchen. Die Themen reichen von Suchtproblematiken bis zu Suizidabsichten. Dies unterscheidet die Chatseelsorge von der klassischen Telefonseelsorge. Am Telefon dreht sich jeder 25. Kontakt um Suizid, bei der Chatseelsorge jeder zehnte.
 
Das derzeitige Team muss für die Chat- und Telefonseelsorge dringend von 72 auf 85 Ehrenamtliche aufgestockt werden, um alle Schichten abdecken zu können, erklärt Leiter Uwe Hobuß. Die Telefonseelsorge soll rund um die Uhr erreichbar sein, 365 Tage im Jahr. Dies sei derzeit nicht lückenlos möglich, so der Pastor. Die Anrufe laufen trotzdem nicht ins Leere, sondern werden von anderen Telefonseelsorgestellen in Niedersachsen entgegengenommen. Dennoch ist der Anspruch, dass die Erreichbarkeit der Telefonseelsorge 24 Stunden pro Tag, gewährleistet ist. „Weihnachten ist es besonders wichtig, viele Schichten zu besetzen und grundsätzlich ist es wichtig, das Telefon der Telefonseelsorge in den Abendstunden gut zu besetzen“, so Hobuß. Die Beratungsgesprächen dauern im Schnitt zwischen 15 und 30 Minuten.
 
Interessenten, die sich eine Mitarbeit im Team der Telefonseelsorge vorstellen können, müssen keine psychologische Vorbildung haben. Wichtig sei ein Interesse an der ehrenamtlichen Arbeit. Das Altersspektrum des derzeitigen Teams reicht von Anfang 20 bis an die 80 Jahre. Es arbeiten Studierende mit, wie auch Pensionierte. Bevor mit dem Dienst begonnen werden kann, muss zunächst eine einjährige Ausbildung absolviert werden. Die Gruppe besteht aus etwa 10-12 Teilnehmenden. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische Kurseinheiten zu Gesprächsführungs- oder Kommunikationstechniken, sowie Rollenspielübungen. Danach hospitieren die Teilnehmenden bei bereits tätigen Telefonseelsorger:innen. Nach der Ausbildung schließt sich eine mindestens zweijährige ehrenamtliche Mitarbeit an. „Die meisten bleiben aber deutlich länger bei uns“, freut sich Hobuß. Während ihrer Tätigkeit haben die Ehrenamtlichen die Möglichkeit an weiteren Fortbildungen und Supervisionen teilzunehmen. 
 
Weitere Informationen erhalten Interessenten telefonisch unter: 0800/1110111, per E-Mail: tsgoettingen@t-online.de, per Post: Telefonseelsorge Göttingen e.V., Postfach 2124, 37011 Göttingen oder auf der Internetseite: https://ts-goe.wir-e.de.
Quelle: Jeanine Rudat
v.l.: Koordinatorin Susanne Pfennig-Wiesenfeldt und Leiter Uwe Hobuß von der Telefonseelsorge Göttingen
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